
IHRE GASTGEBERFAMILIE
„Es gibt kein schöneres Vergnügen als einen Menschen dadurch zu überraschen,
dass man ihm mehr gibt, als er erwartet hat.“
Charles Baudelaire
In den glorreichen 50ern, als Elvis noch frisch von der Leber sang und die Rock’n’Roll-Röcke flatterten, kaufte mein Großonkel Hans zusammen mit seiner charmanten Gattin Gertrude (die liebevoll Trude genannt wurde – wahrscheinlich, weil „Fräulein Pfeifer“ einfach zu förmlich klang) ein hübsches Häuschen von Dr. Knappitsch, einem Mann, der vermutlich mehr mit Stethoskop als mit Hammer und Nagel vertraut war.
In den 60er dachten sich die beiden: „Warum nicht das Dach ein Stück höher schrauben?“ – und schwupps, wurde das Haus aufgestockt und ein Anbau kam dazu! Im Zuge dessen, wurde dieses Haus auch umgetauft in Gästehaus Gertrude (warum wohl ;-). Nebenbei schneiderte Hans mit seinen drei Angestellten in seiner Schneiderei die besten Anzüge und fuhr für ein Reiseunternehmen Taxi, als wäre er der Fahrer von James Bond.
Trude hingegen verwandelte das Haus in eine Frühstückspension, die selbst die müdesten Morgenmuffel mit ihrer Leidenschaft zum Lächeln brachte. 1971 kam ich dann als Pflegekind ins Spiel – mit zwei Jahren schon ein echter Familienmensch! Die beiden wurden meine Ersatzeltern, und kurz vor ihrem großen Aufbruch in die Wolken adoptierte ich sie quasi zurück. In den 90ern übernahm ich, Silvia Pfeifer (ja, das bin ich!), das Zepter – äh, das Haus. 1992 erblickte meine Tochter Stefanie das Licht der Welt. Und ab 1992 ging es dann richtig los mit den Renovierungen.
Jedes Jahr wurde ein kleines Stückchen des Hauses aufgepeppt. 2004 gab es dann für unsere Gäste die ersten Autounterstellplätze – denn auch Autos haben ein Recht auf ein schattiges Plätzchen! Im Jahr 2014 wurde eines unserer Zimmer kurzerhand in eine Bibliothek verwandelt, damit unsere Gäste sich mit Büchern und Spielen eindecken können – perfekt, um dem Fernseher mal eine Pause zu gönnen. Außerdem wurden wir als Kärntner Qualitätsbetrieb ausgezeichnet – das klingt doch nach einem echten Gütesiegel, oder? Ich bilde mich ständig weiter, um eine tolle Gastgeberin zu sein – schließlich will ich, dass meine Gäste sich wie zu Hause fühlen. Und meine Tochter hat 2014 ihren Bachelor in Wirtschaft mit der Spezialisierung Hotelmanagement gemacht. Man könnte sagen, sie ist das Ass im Ärmel, wenn es um alle Fragen rund ums Hotel geht!
Jeden Winter, während das Haus in den Winterschlaf fällt, wird fleißig gewerkelt. In den letzten Jahren haben wir eine kleine Ruheoase geschaffen, der Garten blüht und gedeiht, und die Terrasse wurde so hergerichtet, dass unsere Gäste dort, sofern das Wetter mitspielt, ihr Frühstück genießen oder abends mit einem Gläschen Wein oder Bier den Tag ausklingen lassen können. Für unsere Radfahrer haben wir einen VIP-Platz für die zweirädrigen Gefährten eingerichtet – hier können die Räder parken. Und für die E-Bike-Fans: Keine Sorge, wir haben auch an die Akku gedacht! Mit Solarstrom können diese aufgeladen werden. Wir haben praktische absperrbare Kästchen. So bleibt alles schön sicher!
Ihre Gastgeber
Silvia und Stefanie Pfeifer
